Lernverhalten ...

Das Lernverhalten und die kognitiven Fähigkeiten unserer Hunde sind sehr vielfältig. Leider werden unsere Hunde oft nur auf die eine oder andere Fähigkeit reduziert und ausschließlich über die klassische oder operante Konditionierung erzogen oder trainiert.

Hunde lernen aber auch durch Nachahmung, durch die eigenen Erfahrungen, durch Lob, durch Strafe, durch Austesten, durch Strategie, aber auch durch eigenständiges denken können. Das wird unseren Hunden leider noch immer all zu oft unterstellt, dass sie NUR durch positive oder negative Verknüpfungen, also durch Konditionieren lernen können. Hunde können sich auch in andere Hunde hineinversetzten oder sogar in gewisser Weise in uns, bzw. in unser zu erwartendes Handeln, d. h. sie können auch nach vorne schauen, in die Zukunft schauen und leben nicht nur im hier und jetzt, wie leider oft angenommen wird.

Hunde leben, wie wir Menschen auch, in der Vergangenheit, Gegenwart (hier und jetzt) und in der Zukunft! Glücklicherweise gibt es inzwischen schon genügend Beweise aus der Hirnforschung, dass Tiere keine instinktgesteuerte Automaten sind, sondern über weitaus mehr kognitive Fähigkeiten verfügen.

Hierbei verweise ich gerne u.a. auf die Verhaltensforscher Vilmos Csányi und Adam Miklosi um nur 2 zu nennen. Auch die Forschergruppe des Max Planck Institutes Leipzig, die sich alle seit Jahren mit dieser Thematik beschäftigen und die kognitiven Fähigkeiten von Hunden erforschen, räumen auf mit alten Theorien (wobei deren Erkenntnisse eigentlich auch nicht so sehr neu sind, leider nur noch nicht sehr weit verbreitet). Hinterfragen Sie ruhig mal die eine oder andere Theorie oder Methode und hinterfragen Sie mal WARUM dieses oder jenes als das einzig Wahre in der Hundeerziehung oder im Training angepriesen wird.


Wir sollten offen bleiben für neue Erkenntnisse, für die eigenen Beobachtungen an unseren Hunden und werden dann feststellen, dass unsere Hunde sehr unterschiedlich sind und ihr Lernverhalten ebenso individuell sein kann.