Falsche Erziehung ...

Wie definiert man falsche Erziehung? Wo und wann fängt Erziehung an? Was ist falsch und was ist richtig?

Hundehalter werden heut zu Tage regelrecht überschüttet mit Informationen, Methoden und Hilfsmitteln rund um die Hundeerziehung. Ob in Zeitschriften, in Hunde-Nanny-Sendungen, im Internet oder auf unterschiedlichsten Hundeplätzen. Immer wieder soll das Rad gerade neu erfunden werden, die Methoden bekommen neue Namen und lassen sich besser vermarkten.

Für welchen Weg Sie sich auch immer entscheiden, gehen Sie einen!

Wichtig ist, dass Ihr Hund in den Genuss von Erziehung kommt und Regeln und Grenzen in seinem neuen Umfeld kennenlernt, möglichst von Anfang an. Dazu möchte ich gerne die Verhaltensforscherin Frau Dr. Urd Ferddersen-Petersen zitieren:

"Interaktionen Mensch-Hund, die sofort, also unmittelbar, einem nicht zu tolerierenden Verhalten des kleinen Welpen oder bereits einer Intention dazu folgen, als negative Reize wirken und dem Welpen ermöglichen, dieses zu assoziieren, führen zu keiner Entfremdung, sondern schaffen klare soziale Beziehungen im Gruppengefüge.

Natürlich schließt dieses nicht aus, dass Welpen, wie alle Tiere, über positive Verstärkung in entspannter Atmosphäre am besten lernen, dass sie problemlos nach lerntheoretischen Gesetzmäßigkeiten konditioniert werden können und auch sollten.

Ein zeitgerechtes Bestrafen (Wegstoßen mit zischendem Laut o.ä.,) indes, bedeutet nicht selten den Beginn eines mühevollen Prozesses – und ist biologisch sinnvoll. Von einigen Autoren wird auch diese Art der Bestrafung als "nicht dem neuesten Kenntnisstand entsprechend" abgetan. Dem kann ich in dieser strikten Pauschalierung nicht folgen.

Es ist nicht gleichgültig, wann mit der Erziehung des Junghundes begonnen wird. Man sollte es sofort tun, damit sich der Welpe von Anfang an in die gewünschte, zur Familie passende Position einfügt. Unerfahrene Tierbesitzer verschieben die Erziehung oftmals auf einen späteren Zeitpunkt, "weil der Welpe noch so klein sei". Das ist sicherlich falsch. So lernt der heranwachsende Hund, dass und wie Menschen zu lenken sind. Erweist er sich als "sozial explorativ", so kommt es (völlig unnötig) zu Rivalitäten um Dinge und Gegebenheiten des Soziallebens. Hunde streben in individuell unterschiedlicher Ausprägung höhere Ränge, verbunden mit größerem Handlungsspielraum an. So manch bissiger Hund wurde als Welpe "antiautoritär" erzogen".

Vielleicht wissen Sie noch nicht genau welchen Weg Sie mit Ihrem Hund gehen wollen, sind verunsichert von all den vielen Methoden die angeboten werden oder möchten einfach eine neutrale Einschätzung zu Ihrem Hund, dann melden Sie sich unter 0271-33 62 82 oder per Mail.

Sinnvoll ist eine klar strukturierte, ruhige und entspannte Einführung in das neue Zuhause des Hundes. Wenn Sie ihrem Hund von Anfang an aufzeigen, welchen Weg er mit ihnen gehen kann, können spätere Missverständnisse erspart werden. Für Ihren Hund ist es einfacher von vorne herein zu wissen was er darf und wo es Regeln gibt, als ihm später aufzuzeigen was man doch nicht möchte.

Ein zielgerichtetes Bestrafen, wenn auch biologisch sinnvoll und artgerecht, kann somit vermieden werden und erleichtert Ihnen und Ihrem Hund in entspannter Lage gewünschtes Verhalten zu erlernen.